Das Vermächtnis der deutschen Waffenforschung

# 3 Die Anfänge der Raketenforschung

Kaum bekannt ist die Tatsache, dass die ersten Raketenprototypen bis zur V1 nicht in Peenemünde, sondern in Brandenburg entwickelt und getestet worden sind. Erst später, nach der Machtergreifung der Nazis in den 30er-Jahren wurde die Raketenversuchsanstalt an die Ostsee verlegt, um die berüchtigte V1 und V2 auf das britische Festland abzufeuern.

Die Vorstellung, dass hier im Geheimen, die ersten Raketen getestet wurden ist bedrückend und fesselnd. Ingenieure wie Wernher von Braun entwickelten und testeten hier unter anderem Massenvernichtungswaffen.

Die Sowjets hatten erheblich Angst vor einem Wiedererblühen der Nazidiktatur und sprengten daher die meisten militärisch wichtigen Infrastrukturen und erbeuteten bereits vor den Amerikanern die Baupläne der deutschen Raketen- und Rüstungsforschung, die damals weltweit führend war. Hier wurden also die Grundpfeiler für den ersten Mensch im All durch die Sowjets und für die amerikanischen Apollo-Mondmission gelegt.

Ich stelle mir vor, wie die Triebwerks-Prototypen auf Schienen durch den Wald zu den jeweiligen Prüfständen gefahren wurden, wie die Wissenschaftler vor Ort die Testverfahren vorbereiteten und wie es dabei sicherlich auch zu Fehlzündungen und Explosionen gekommen sein dürfte. Wie Physiker hinter der schützenden Betonwand, zwischen den technischen Gerätschaften, durch die kleinen Gucklöchern schauend, die Triebwerke starteten.

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