Schwarz-Weiß-Denken

Entgegengesetzte Kräfte

Im Rahmen dieses Projekts ist Schwarz-Weiß-Denken (böse & gut) ein weiterer Aspekt. Schwarz-Weiß-Denken bezeichnet eine Haltung, die keine Zwischentöne zulässt. Mögliche Grautöne werden nicht in Betracht gezogen, weil es sie in dieser Art des Denkens schlichtweg nicht gibt.

Licht und Dunkelheit, Himmel und Erde, Gut und Böse, Erleuchtung und Unwissenheit, Yin und Yang – es gibt viele Dinge, die ohne einander nicht existieren können. Alles braucht einen Ausgleich: ohne Böses kein Gutes, ohne Armut kein Reichtum und ohne Angst kein Mut. Es gibt immer zwei entgegengesetzte Kräfte, die miteinander im Einklang stehen.

Trefflich formuliert hat dies Prof. Dr. Johann Kreutzer in seinem Beitrag: „Das Licht als Metapher in der Philosophie“:

„Das beginnt schon beim Einfachsten, Alltäglichen, das sich im eingeschliffenen Wortgebrauch zeigt. Dass einem ‚ein Licht aufgeht‘, dass etwas ‚einleuchtet‘, dass etwas ‚klar‘ wird: das sind alles positiv konnotierte Aussagen – Aussagen, die Wünschenswertes bezeichnen. ‚Dunkelmänner‘, ‚dunkle Mächte‘, dass etwas sich der Einsicht verschließt – das sind nicht Wünsche, das ist eher furchtkodiert und dokumentiert Unwillen.“

Quelle: Das Licht als Metapher in der Philosophie

Mir geht es vor allem darum, eben dieses vorherrschende Denken zu überwinden und den Detailreichtum in unserer Umgebung differenzierter zu betrachten. In unserer medialen Reizüberflutung und täglichen Hektik haben wir den Blick für das Wesentliche verloren. Fragen zu unserer immer komplexeren Welt erhalten nur noch einfache Antworten und essenzielle Zusammenhänge werden mit Halbwahrheiten überrollt. Das Schwarz-Weiß-Denken ist verführerisch und bequem, jedoch von der Realität meist weit entfernt.

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